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COP 27 - Die erbärmlichste Klimakonferenz aller Zeiten

Aktualisiert: 16. Feb.

Auch mehr als eine Woche nach dem Ende des Weltklimagipfels in Ägypten reicht das Wort "Enttäuschung" nicht aus, um meinen Gemütszustand zu beschreiben. Auch das Wort "Wut" wäre nicht zutreffend. Und "Verzweiflung" als Beschreibung steht mir als optimistischem Menschen ebenfalls nicht gut. Ich habe mich daher für das Wort "Entsetzen" als Schlagwort entschlossen. Ich bin also entsetzt, wie sich so viel scheinbar kluge Menschen zur mittlerweile 27. Version der Conference of Parties (COP), also der Weltklimakonferenz, zusammensetzen - und am Ende kommt ein erbärmliches Gemisch von heißer Luft und warmen Worten heraus.


Alle, die dieses Abschlusserklärung auch nur im Ansatz als "Minimalziel" feiern, sollten ihr Mandat überdenken, denn sie haben sich für etwas entschieden, was nicht einmal das Papier wert ist, auf dem es geschrieben wurde, anstatt die Konferenz einfach auch mal platzen zu lassen - und abzureisen.


Die Ausgangslage für die COP 27 waren die Sachstandsberichte AR6 mit den Ergebnissen und Vorschlägen der drei Arbeitsgruppen des Weltklimarats (IPCC) aus den Jahren 2021 und 2022. Hier einige der Kernaussagen:

  • Die jüngsten Klimaveränderungen sind weit verbreitet, schnell, verstärken sich und sind seit Jahrtausenden beispiellos

  • Es ist eindeutig, dass Aktivitäten des Menschen den Klimawandel verursachen...

  • Bereits bestehende Veränderungen, wie z.B. der Anstieg der Meeresspiegel, sind über hunderte von Jahren irreversibel

  • Ein Ende des Temperaturanstiegs ist frühestens erst in 20-30 Jahren zu erwarten.

  • Wenn es keine sofortige und tiefgreifende Reduzierung von Treibhausgasemissionen gibt, ist das 1.5°C Ziel nicht erreichbar

  • Wenn wir die Erderwärmung auf 1.5 °C begrenzen wollen, erreichen globale Treibhausgasemissionen ihren Höhepunkt vor 2025 und werden bis 2030 um 43% reduziert; Methan wird bis 2030 um 34% reduziert

  • Wenn wir die Erderwärmung auf 2°C begrenzen wollen, erreichen globale Treibhausgasemissionen ihren Höhepunkt vor 2025 und werden bis 2030 um 27% reduziert.

  • Es gibt auf jedem Gebiet schon heute Optionen, die es der Welt ermöglichen die Treibhausgasemissionen bis 2030 zu halbieren, denn die Beweise sind eindeutig: Die Zeit zum Handeln ist genau jetzt

Als Fazit fasste das IPCC die Berichte wie folgt zusammen:

  • Sofortige, bedeutende und nachhaltig wirksame Reduzierungen von CO2- Emissionen und anderen schädlichen THGs können die Auswirkungen des Klimawandels immer noch bremsen.

Die Weltpolitik, getragen von unzähligen Lobbyverbändern, die auf der COP 27 anwesend waren, hat sich entschlossen, die drei IPCC-Sachstandsberichte komplett zu ignorieren. Kein Land, kein Kontinent, keine Staatengruppe war bereit, durch den fehlenden Konsens die Klimakonferenz einfach platzen zu lassen. DAS - und nur das- wäre das einzig richtige Signal gewesen, denn besser ein deutliches Signal für SO KANN ES NICHT WEITER GEHEN! als eine völlig sinnlose und zielfreie Abschlußerklärung nach wochenlangen Beratungen Tausender Delegierter.


Es darf keine weitere Weltklimakonferenz mit solchen Erklärungen mehr geben.


Mein Appell: Beendet das Trauerspiel der COPs, die uns alle verunsichern und die in der Welt die Meinung reifen lassen, dass die Folgen der Erderwärmung für uns Menschen alle von den politischen Entscheidern in Kauf genommen werden. Diese Folgen werden die Ärmsten der Armen zuerst treffen, die alle keine mächtigen Lobbyverbände hinter sich haben. Sie werden galoppierend auch alle anderen Menschen in der Welt treffen. Wie kann man dieses Tatsache ignorieren - und trotzdem mit "Business as Usual" fortfahren - und vermutlich dabei noch ruhig schlafen.


Ich bin entsetzt !





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